„Eine Gusseisenpfanne? Das ist doch viel zu viel Arbeit.“
Hand hoch, wenn Sie diesen Satz nicht schon mindestens einmal irgendwo gehört haben. Die meisten Leute verbinden eine Gusseisenpfanne mit großer Anstrengung und mühevollem Aufwand. Dabei ist es ein Gerücht, dass die Pflege von Gusseisen unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ist die Eisenpfanne erst einmal eingebrannt, ist sie Hulk 2.0 unter den Pfannen – doch anstatt mit Aggressivität mit der Geduld eines Lamms. Stärke und Ausdauer – die perfekte Mischung.
Tipp #1: Abwaschen erlaubt
Viele Leute behaupten, man könne eine gusseiserne Pfanne nicht mit Wasser und Seife reinigen. Wäre dem so, müsste sie wohl Einmal-Pfanne genannt werden.
Da Gusspfannen die besten Grillpfannen abgeben und Sie herrlich köstliche Steaks und anderes Grillgut in ihnen zubereiten können, wäre es ohne Seife eine Herkulesaufgabe, alle Essensreste und das gelegentlich einmal angebrannte Würstchen abzuschrubben.
Doch gerade der gründliche Abwasch nach jedem Gebrauch sorgt für ein langes Leben jeder gusseisernen Pfanne.
Tipp #2: Keine Angst vor der Seife
Oft wird befürchtet, dass man mit Seife und einem Schwamm die schön eingebrannte Ölschicht löst. Hat sich die Patina jedoch erst gebildet, besteht die Schicht um die Pfanne nicht aus Öl, sondern einer dünnen Schicht polymerisierten Öls.
Dieser kleine Unterschied ist von großer Bedeutung. Polymerisiertes Öl ist bereits eine plastikähnliche Substanz, die mit der Oberfläche des Metalls verschmolzen ist. Daher ist sind gut eingebrannte Eisenpfannen auch antihaftend. Bevor Sie mit dem Abwasch beginnen, sollte die Pfanne gut abgekühlt sein, dass sich das neue Öl festigen kann.
Solange Sie keinen Metallschwamm benutzen, können Seife und Schrubben Pfannen mit ordentlicher Patina dann nichts mehr ausmachen.
Tipp #3: Die absolut berechtige Angst vorm Einweichen
Um Schmutz zu lösen, sollte Sie eine unbeschichtete (!) Eisenpfannen hingegen niemals lange in Wasser einweichen [i]. Einer emaillierten Pfanne macht tatsächlich nicht einmal das groß etwas aus.
Hat sich aber einmal etwas am Boden Ihrer unbeschichteten Pfanne festgebrannt, gibt es andere Mittel und Wege, diese Essensreste zu entfernen. Die Zeit, in der die Pfanne mit Wasser in Berührung kommt, sollte so knapp wie möglich bemessen sein, dass sich kein Rost bilden kann. Das ist zwar nicht das Ende der Welt, kann jedoch durch ein wenig Vorsicht einfach vermieden werden.
Tipp #4: Vorbeugung gegen Rost
Indem Sie Ihre gusseiserne Pfanne nach jedem Abwasch gründlich abtrocknen und so dem Wasser keine Möglichkeit bieten, mit dem Metall zu reagieren, beugen Sie einer möglichen Rostbildung vor [ii].
Am besten benutzen Sie eine Serviette oder ein Papiertuch zum Trocknen. Wenn Sie sehr gründlich sein möchten und auch die Zeit dazu haben, können Sie die Pfanne kurz im Backofen auf niedriger Stufe trocknen lassen.
Das ist jedoch kein Muss. Bevor Sie die Pfanne zurück in den Schrank räumen, können Sie sie mit etwas Öl einreiben [iii]. Das festigt die Patina. Nach einem langen Tag nimmt es die Pfanne einem aber nicht übel, wenn sie einmal nicht verwöhnt werden sollte. Solange sie wirklich trocken weggeräumt wird.
Tipp #5: Die Spülmaschine – eine unheilbringende Versuchung
Eine Eisenpfanne ohne künstliche Beschichtung darf niemals in die Spülmaschine [iv]. Niemals. Mehr ist nicht zu sagen.
Tipp #6: Angebranntes und hartnäckige Essensreste entfernen
Es passiert den besten Köchen, dass einmal etwas anbrennt. Aber selbst bei einer gusseisernen Pfanne ist das kein Grund zur Besorgnis. Es gibt Tricks, die hartnäckige Essensreste zu entfernen. Der einfachste von ihnen ist, die Pfanne mit möglichst heißem Wasser zu schrubben und ausnahmsweise ein paar Minuten (wirklich nicht mehr) darin einzuweichen.
Denn schlimmer als ein bisschen Rost, den man relativ einfach wieder loswird, ist Schimmel.
Eine andere Möglichkeit ist, den Boden mit etwas Salz und einem alten Geschirrtuch abzureiben, solange die Pfanne noch leicht warm ist und sie anschließend mit Fett und einem Papiertuch abzuwischen [v].
Tipp #7: Emaillierte Gusseisenpfannen sind pflegeleichter
Grundsätzliche gelten für emaillierte Eisenpfannen dieselben Regeln zur Pflege wie für unbeschichtete. Da die Pfanne durch die Emaillebeschichtung jedoch mit einer glasartigen, harten Oberfläche versehen ist, kann man alles etwas entspannter sehen.
Flecken und Angebranntes, die sich partout nicht mehr lösen wollen, dürfen durch Einweichen in Wasser entfernt werden. Ein kleiner Trick ist, etwas Natron miteinweichen zu lassen.
Ein kleiner Emaille-Tipp ist, keine Spülmittel auf Zitronenbasis zu benutzen.
Zwar schadet es dem Material nichts, aber es kann den Glanz der Emaille abstumpfen. Last but not least: auch emaillierte Eisenpfannen kommen gerne absolut trocken in den Schrank.
- http://www.seriouseats.com/2014/11/the-truth-about-cast-iron.html
- http://www.maraisdescygnes.k-state.edu/health-nutrition/knowledge-at-noon/recipes/2015/Knowledge@Noon%20May%202015%20Cast%20Iron%20Cookery%20.pdf
- http://www.finecooking.com/articles/four-ways-to-cook-in-a-cast-iron-skillet.aspx
- http://www.apartmenttherapy.com/5-things-you-should-never-put-123275
- http://www.bonappetit.com/test-kitchen/cooking-tips/article/how-to-use-a-cast-iron-skillet